Technik 2 Nullstellung und Grundstellung
Was verstehen wir unter der Nullstellung?
Es ist ganz einfach, die Vorbereitung, auf den Wurf.
Die Grundstellung beginnt nach der Einnahme des Aufstellpunktes und endet mit dem Beginn der Bewegung.
Kriterien der Nullstellung und Grundstellung:
- Entkrampfen und Lockern
- Aufnahme des Balles
- Spieltaktische Überlegung
- Fußposition
- Körperhaltung
- Schulterposition
- Armposition
- Handposition
- Ballposition
- Schulterkreuz
- Hüftkreuz
- Ausrichtung des Körpers = Zielorientiert
- Nullpunkt, geistig
- Beginn der Bewegung
Zu 1.) Das heißt: man soll nicht so verkrampft und verbissen sein, und sich rechtzeitig hinter die Bahn stellt um sich schon geistig auf den Wurf vorbereiten kann.
Zu 2.) Die Aufnahme des Balles erfolgt folgender Maßen, der Ball wird mit beiden Händen aufgenommen und dann eventuell abgewischt, ist aber nicht immer notwendig, wobei der Ball immer in der Nichtwurfhand gehalten wird, um den Wurfarm und Wurfhand zu schonen. Der Ball wird so lange in der Nichtwurfhand gehalten wie möglich.
Zu 3.) Die Zeit, wo ich mich hinter der Bahn aufhalte und den Ball aufnehme, nutz man um Spieltaktische Überlegungen zu machen. Bedeutet: Über welche Spiellinie(Pfeil;Leiste;) spiele ich oder wie räume ich.
Zu 4.) Die Füße entscheiden darüber, ob man im Gleichgewicht steht. Stelle die Füße dazu ein wenig gespreizt auf (1-2 Leisten) also nicht zuviel. Sind die Füße zu weit auseinander wird dadurch der erste Schritt erschwert. Das Körpergewicht muss zunächst auf beide Füße verteilt werden, solange bis der Körper fertig ausgerichtet ist. Dann wird das Gewicht verlagert, und zwar auf den Fuß, mit dem man nicht losgeht. Das heißt: beim 4-Schritt-Anlauf also, das Gewicht auf dem linken Fuß, während beim 5-Schritt-Anlauf auf dem rechten Fuß.
Dadurch kann der erste Schritt kurz und entspannt erfolgen. Beim Linkshänder andersrum.
Die Füße müssen zum vorgesehenen Foullinienwinkel ausgerichtet werden und der Fuß mit dem man losgeht, wird etwas hinter dem anderen Fuß gesetzt.
Es ist zwar nicht dringend erforderlich, aber es erleichtert die Wahrung des Gleichgewichts und das Anlaufen.
Zu 5.) Bei der Körperhaltung sollte man die Knie leicht beugen, vor allem das Knie, mit dem man den Anlauf beginnt. Den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, dies trägt zu einer bequemen und entspannter Haltung bei.
Zu 6.) Zum Armpendel wird die rechte(linke) Schulter leicht nach oben gezogen. Beide Schultern müssen so ausgerichtet sein, dass sie im rechten Winkel zum vorgesehenen Foul-
linienwinkel stehen. Spielt man genau im rechten Winkel(parallel) zur Foullinie, dann stehen die Schultern parallel zu ihr.
Zu 7.) Dieser liegt eng an der Hüfte, Ellenbogen, Unterarm, Schulter und Ball müssen in einer Geraden liegen, und sie müssen in die Richtung zeigen, die der Ball nehmen soll (Spiellinie).
Zu 8.) Das Handgelenk muss gespannt und gerade sein; es darf nicht vorwärts oder rückwärts gebeugt sein. Der Ball wird in die Position gebracht, die er auch bei der Freigabe haben muss, und in dieser verharrt er während des ganzen Anlaufs und Armpendels. Es ist ein leichtes, diese Stellung zu handhaben, wenn man diese bereits bei der Aufstellung einnehmen.
Wenn wir uns den Raum über die Anlauffläche als Ziffernblatt einer Uhr vorstellen, dann bedeutet das für den Daumen die 11-Uhr-Stellung(links 1 Uhr) und für die Finger eine 4- bis 5-Uhr-Stellung(links 7 bis 8 Uhr). Der Daumen wird ganz in den Ball geschoben, und muss entspannt sein, auch wenn er ein wenig Druck ausübt; keinesfalls darf er den Ball kneifen. Die Finger müssen nach innen gerichteten Druck ausüben. Das Gewicht des Balles muss überwie-
gend linksseitig (rechtsseitig) liegen. Zeigefinger und kleiner Finger werden so aufgesetzt, wie einem das am bequemsten erscheint und dass sie eine wirkungsvolle Freigabe ermöglichen.
Zu 9.) Die Ballposition gehört mit zur Aufstellung und es gibt verschiedene Varianten den Ball zu halten. Aber wenn wir uns aufstellen halten wir den Ball mit beiden Händen, wobei das Hauptgewicht auf die Nichtwurfhand gebracht wird, um die Wurfhand solange wie mög-
lich zu schonen. Es gibt zwei Punkte, die wir bei der Ballhaltung berücksichtigen müssen.
- Wie hoch wollen wir den Ball halten? Dabei sind einige Varianten möglich, aber allgemein kommen drei verschiedene Höhen zur Anwendung, und zwar: Brusthöhe, Hüfthöhe und unterhalb der Hüften.
- Wie halten wir den Ball im Verhältnis zur Bowlingschulter? Auch hier gibt es einige Varianten und zwar: gleichauf mit der Bowlingschulter oder rechts bzw. links von dieser.
Für unsere Technik spielt die Frage, in welcher Position wir den Ball bringen, eine große Rolle.
Wichtig dabei ist, dass das Ballgewicht bei der Aufstellung durch beide Hände abgestützt wird, vornehmlich aber durch die Nichtwurfhand. Der Ball wird solange abgestützt, bis er vom Körper weggeführt wird und der Abschwung beginnt. Daumen und Finger sind in den Ball geschoben, aber das Gewicht ruht nicht darauf. Dadurch wird die Bowlinghand entspannt und auch die Spannung im Handgelenk, im Arm und in der Bowlingschulter verringert, so dass ein entspanntes und natürliches Pendeln möglich wird.
Die Position des Balles darf kein Ungleichgewichtsgefühl verursachen. Der Körper-
schwerpunkt befindet sich unmittelbar über dem Hüftgelenk und natürlich in der Körper-
mitte. Ein schwerer Ball, der zu weit vom Körperschwerpunkt entfernt gehalten wird, kann zu einem Gleichgewichtsverlust führen oder eine zu große Muskelspannung zur Erhaltung des Gleichgewichtes verursachen. Deshalb hält man den Ball im allgemeinen nahe am Schwer-
punkt. Dies gilt vor allem beim Aufbau der Aufstellungshaltung. Legt deshalb den Ball gegen die Körpermitte oder vor dem Magen, ehe ihr ihn in die Aufstellungsposition bringt.
Die Ballhöhe während der Aufstellung beeinflusst die Höhe der Pendelbewegung nach hinten und das Timing. Wähle die Höhe, die euch am angenehmsten und natürlichsten erscheint und die am besten zu eurem gesamten Timing und Rhythmus passt. Im Idealfall sollte der Ball sich etwas über die Körpermitte und in Linie zur Bowlingschulter befinden. Das ermöglicht ein gerades Vorführen, und der Ball schwenkt direkt in die vorgesehene Spiel-
linie ein. Wird der Ball vor der Körpermitte gehalten, so kann die erste Pendel bewegung vom Körper wegführen, und wenn der Ball rechts gehalten wird, dann kann er bei dieser Pendelbe-
wegung hinter den Körper gelangen. In beiden Fällen sind ausgleichende Bewegungen erfor-
derlich, um den Ball in den vorgesehenen Foullinienwinkel zu bekommen. Leichter ist die Entwicklung eines geraden Armpendels, wenn der Ball bereits bei der Aufstellung ausgerich-
tet wurde.
Indem wir den Ball in Hüfthöhe halten, entwickeln wir die richtige Ballgeschwindigkeit. Sollten die Bahnverhältnisse es aber erfordern, so können wir den Ball etwas höher halten, um eine größere Ballgeschwindigkeit zu erhalten..
Ein Ball, der bei der Aufstellung zu hoch gehalten wird, kann bei der Freigabe zu Problemen führen; der Ball kann zu früh oder zu spät am Freigabepunkt anlangen.
Ein Ball, der bei der Aufstellung zu niedrig gehalten wird, verursacht Probleme im Zusammenhang mit der erforderlichen Ballgeschwindigkeit; dadurch müssen wir Muskel-
kraft aufwenden, wenn wir dennoch die richtige Geschwindigkeit erreichen wollen.
Es bedarf einiges Experimentierens, um herauszufinden, welche Ballhaltung die für jeden am bestgeeignete ist. Die hier beschriebene Punkte können bei deren Ermittlung behilflich sein.
Zu 10.) Das Schulterkreuz sollte einigermaßen Gerade sein. Da sollte die Ballführende Schulter nicht so weit nach unten hängen.
Zu 11.) Das gleiche gilt auch für das Hüftkreuz, da sollte man darauf achten das man nicht so weit in der Hüfte einknickt.
Zu 12.) Die Ausrichtung des Körpers bezieht sich darauf, das der Körper sich Parallel zur Spiellinie ausrichtet. Denn die Spiellinie entspricht der Pendelebene und man läuft parallel zur Spiellinie.
Zu 13.) Der geistige Nullpunkt ist nur ein Bruchteil von einer Sekunde, das ist der Punkt, kurz vor dem losgehen. An diesem Punkt sollte man völlig abgeschaltet haben und an nichts mehr denken und sich nicht mehr stören lassen.
Zu 14.) Der beginn der Bewegung ist gleichzeitig das Ende der Aufstellung.
Hilfsmittel hierzu:
Gegenseitiges Beobachten
Anfassen der Muskelpartien
Spiegel
Videoanalyse